Samstag, 29. August 2009

Wahlverhalten bei Verbitterung



Ein hochinteressanter, gleichzeitig völlig naheliegender und altbekannter Ansatz der Menschensicht ist jener, der die Verbitterung in den Mittelpunkt stellt. Von einem Schlüsselerlebnis wie auch immer ausgehend, bahnt sich der Wurm des Übels seinen Weg im Leben.

Der Volksmund kennt die Betrachtung der Verbitterung als Auslöser von psychischen Störungen, als Ursache von Rückzug schon ewig. Dass auch Aggression in Form von Amokläufen darauf zurückgeht wird bei Josephina Meier im Artikel "Groll gegen die Welt" mal direkt beim Namen genannt.

Bei allen Verbitterten will der ewig nagende Schmerz nicht enden, dass einem das Leben aus der Hand genommen wird. Damit können sich Hunderttausende und Millionen identifizieren. Der/die zu Unrecht Gestrafte, der/die nie eine Chance Bekommende, der/die lächerlich Gemachte, der/die überraschend Körperversehrte, der/die schon ewig Helfende und nie einen Dank Bekommende.... Klar wird, dass wir ein dichtes Netz von ehrenamtlichen Hobbypsychologen, angestellten Schulpsychologen und Sozialpsychiatern brauchen, um dieses Phänomen aufzufangen. Denn das Leben muss nicht strafen, wenn es besser reguliert wird.

Wie aber wählen solche Menschen? Gar nicht mehr? Extreme Richtungen? Fallen sie auf schnelle Lösungsangebote ohne Hintergrund rein? Endlich jemand, der aufräumt, auszahlt oder abstellt? Offensichtlich lebt die Wahl von diesen und anderen essentiellen Störungen ...


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2 Kommentare:

schuschan hat gesagt…

Leider sind wir schon an dem Punkt an dem viele Menschen ihre Stimme nicht mehr abgeben möchten.
Mich persönlich erschüttert das immer wieder.
Wo doch gerade jetzt eine "Gegenstimme" so wichtig ist!
So kann es nicht weitergehen aber es wird nicht zu verhindern sein.
Denn alles steht doch eigentlich fest (Lissabonvertrag etc.).
Wir wissen vom Stillhalteabkommen und halten still....Lähmung!Knebel?
Deutschland muss sich nach meiner Meinung auf ein sehr trauriges Kapitel gefasst machen.
Es geht bei weitem nicht mehr um eine Rentenerhöhung oder einen Kindergartenfreibetrag, es geht um alles.

Ja das Leben muss nicht strafen, wenn es besser reguliert wird.
Wir regulieren leider bald nichts mehr, dass macht dann das EU Parlament.
Wollen wir das?
Es ist zu spät sich diese Frage zu stellen,denke ich.

Dailywrite hat gesagt…

Na, immerhin im Saarland sind 15 % mehr zur Wahl gegangen als das letzte Mal. Und es ist recht bunt geworden!!