Freitag, 1. Oktober 2010

Meine Wohnung im Auge der Öffentlichkeit

Will ich meinen direkten Wohnort nun jedem zeigen oder nicht?
Bis 15.10./21.10.2010 kann man widersprechen, Unkenntlichmachung verlangen, gerade für die Städte Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal, wo Street View zuerst startet. Auch für die anderen Orte in Deutschland geht das, denn längst ist vieles eingescannt. Allerdings bleiben diese genaueren Ansichten wohl erhalten, bis Street View dort mit Zoomfunktion startet. Prophylaktisch kann man sich jetzt schon, und zwar auch nur noch bis 21.10.2010 davon abmelden.
Was passiert, wenn ich einen Antrag auf Unkenntlichmachung der Wohnungslage bei Google stelle? Es klappt anscheinend... Lediglich die Angaben und Hausbeschreibung auf google.de/view machen, Adresse angeben und sofort kommt eine Mail mit Link, die man gut aufheben muss. Denn eine Woche später trifft ein Briefchen mit Bestätigungscode ein, der genau mit diesem Link verarbeitet werden muss. Und dann ist die Hausfront schummerig, verwaschen, "unkenntlich". Es kann sich zwar niemand mehr verstecken, denn die Adresse ist erfasst, aber wenigstens kann sich der negativ Interessierte aus dem In- und Ausland keinen so ganz klaren Eindruck von den Gegebenheiten mehr machen. Dass man diesen Zwangsscans ausgesetzt ist, bleibt ein ganz eigenes Thema. Grundrechte, Rechte auf Intimität ... alles wurscht... Demnächst in diesem Theater noch ein Großscan vom Wohn- und Schlafzimmer, Geldbeutel- und Kühlschrankinhalt, alle 30 Min. neu ;-)