Montag, 26. August 2013

Wahl, Wahl, Qual - nichts ändert sich - doch! Unmögliches völlig normal!


Vor der Wahl werden die Ideen und Fantasien immer irrationaler. Alle versprechen sich und den Wählern den großen Turnaround, die Mindestrente hoch, das Freibier am Sonntag, die Altersrente gerettet, den Flaschensammlern mehr Mindestlohn, allen mehr Gerechtigkeit, den Familien mehr Finanzkraft und den HartzIV-Beziehern 1,25 EUR mehr!

Und die werte Presse? Eine ganz besonders interessanter Spagat war beim Spiegel zu beobachten. Der Lieblingsfeind Bild-Zeitung mit dem bisherigen stellvertretenden Chefredakteur Nikolaus Blome wird zum 01. Dezember stellvertretender Chefredakteur beim „Spiegel“. Wie das? Ja, das geht! Blome wird zudem Leiter des Hauptstadtbüros Berlin und Online-Chefredakteur. 2011 heiß es noch  „BILD – Die Brandstifter“ und Bild als Tageszeitung rechtspopulistischer Parteien.


Der „Tagesspiegel“ hatte im Zuge der Berichterstattung über den Wechsel beim „Spiegel“ am 9. April eine Satire-Meldung mit dem Titel „Irrer Qualitäts-Wahnsinn! Bild-Mann Blome wird Spiegel-Chefredakteur“ herausgegeben. Damals lustig gemeint, wird die Personalie jetzt Wirklichkeit. „Ich freue mich, dass wir mit Nikolaus Blome einen der profiliertesten politischen Journalisten Deutschlands für den „Spiegel“ gewinnen konnten", ließ aber der designierte Chefredakteur Wolfgang Blücher in der entsprechenden Pressemitteilung verlauten. Dass sich nicht alle über den Neuzugang an der „Spiegel“-Spitze freuen dürften, hatte man sich beim „Spiegel“ wahrscheinlich schon vorher überlegt.

Die Kommentarfunktion zu der Pressemitteilung wurde vorsorglich deaktiviert. 


Die „Bild“ polarisiert eben nicht nur mit Überschriften, sondern auch mit ihrem Personal. Auf Twitter kündigten nach der Blome-Bekanntgabe zahlreiche Nutzer die Beendigung ihrer Abos an. Es dürfte spannend bleiben.