Montag, 25. Mai 2009

Reisende soll man nicht aufhalten ...



... dachte sich ein aufgebrachter Chinese diese Tage in Guangzhou, als er einen Selbstmordkandidaten erblickte, der sich von einer Brücke stürzen wollte und den Verkehr aufhielt. Ohne vielleicht Kafka zu kennen.

Da ihm der Verkehrsstau zuwider war, brach er durch die Polizeisperre, stürmte zu dem Selbstmörder und versuchte ihn mit einem beherzten Schubs zu beseitigen, um endlich weiterfahren zu können.

Das gelang auch, allerdings war das Sicherheitskissen der Retter schon bereit und so überlebte der Selbstmörder mit Verletzungen.

Die Aktion erinnert mich an meinen tumben Pfadfinder, den ich unten schon erwähnte. Der wäre auch dazu in der Lage. In einem Anflug von schizoider Seitenverkehrung beschwert sich der Bursch darüber, dass ein Behinderter seinen Parkplatz (der ihm gar nicht zusteht) besetze und er tatsächlich die Einkäufe auf dem Arm 10 m zur Tür tragen müsse, obwohl er vor Kraft strotzt. Man hätte auf den Herrn Pfadfinder Rücksicht zu nehmen! Dieser Typ würde genauso reagieren wie der chinesische Schubser, wenn er blockiert werden würde. Trash, weg damit! Na, dann machen wir doch mal dasselbe mit diesem Dauerabsahner. Weg mit dem Trash!


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Sonntag, 24. Mai 2009

Spaniens Blogger-Oma




Maria Amelia Lopez hat uns mit 95 Jahren gezeigt, dass
man/frau nicht zu alt ist, einen Blog zu beginnen und zu unterhalten.
Schuld war ihr Enkel, der das ermöglichte...;-)

In ihrem legendären Blog amis95.blogspot.com schreibt sie
über damalige (Franco-Diktatur) und heutige politische Erlebnisse als Spanierin und Sozialistin.

Leider ist sie am 20.5.2009 mit nur 97 Jahren gestorben.
Was sehr schade ist ...




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Donnerstag, 21. Mai 2009

Armutsrisiko

...womit wir wieder beim Thema wären... Der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gibt uns die Gelegenheit, unseren Verarmungsfaktor zu bestimmen. Die Wahrscheinlichkeit in einer bestimmten Gegend arm zu werden. Sind die Angaben denn glaubwürdig? Siehe auch diesen Beitrag...

Im Großen und Ganzen wird das abgebildet, was man auch als deutsche Realität erfährt. Allerdings glaube ich nicht, dass die Zahlen immer so den Istzustand exakt abbilden. So liegt die Verarmungsgefahr im Pfälzer Bergland laut Karte nur bei 13,5 %, und damit unter dem Bundesdurchschnitt von ca. 14,5 %. Wir haben hier jedoch allein 25 % der Erwerbsfähigen in der Hartz-Kategorie und dann noch mal die Hälfte oder denselben Betrag bei den Verdienern unter der Armutsgrenze von 1200 oder 1800 € (Familien). Da sind die Werte des nahe gelegenen (armen) Saarlandes mit 16,8 % schon realistischer. Gefühlsmäßig liegt die Gefahr noch höher. Irgendwo habe ich den Eindruck, das sind mindestens 25 %!! So viele Leute ohne Arbeit und angemessenes Einkommen ...

Ganz erschreckend die neuen Bundesländer mit eindeutig erhöhtem Verarmungsrisiko von über 25 %...

Armutsatlas


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Samstag, 16. Mai 2009

Was tun, wenn man im Alter krank wird?

Echt, diese Frage müsst ihr euch mal stellen.
Wie sieht es aus?

Herr A., durchgeknallt, Medikamentenvergiftung
plus Demenz, Herr Y., durchgeknallt, Demenz,
Frau M., schwer pflegebedürftig, chron. Erkrankung
plus Senilität, Frau S., Diabetikerin, schwer pflegebedürftig...

Also, jede Menge Bedarf. Und wie ist die Lage?

Schlecht. Wir haben zum Glück Pflegeeinrichtungen,
Pflegekräfte. Ganz toll die ambulanten Dienste! Wir
brauchen sie dringend wegen der zunehmenden Überalterung.
Und wegen der Kosten. Hunderte nur in RLP!

Zu Hause pflegen ist nicht nur preiswerter als im Heim.
Es hält Familien auch in schlechten Zeiten zusammen.
Partner können sehr lange gemeinsam ausharren, bis der
Tod sie trennt. Ohne vielleicht an Einsamkeit zu erkranken.

Und Altersheime? Ebenfalls an allen Ecken und Enden.
Der große Vorteil, die Belastung ist stark reduziert,
die Familien haben mehr Zeit für Beruf und anderes,
je nachdem, was wichtig ist. Die Patienten sind gut
untergebracht und genießen den Urlaub, solange es geht.

Allerdings: Der VdK hat mal wieder daran erinnert, dass bei
Pflegestufe III mindestens 2.800 bis 3.000 Eur pro Monat
fällig sind. Und das nur in Pflegeheimen. Ist es ein Fall
für die Geriatrie/Gerontologie, kostet das 4.000 EUR.
Bei Pflegestufe I und II geht es teilweise noch unter 2.000 Eur,
je nach Wohnmodell.


Die Kosten sind mittlerweile wie überall zu hoch.
Dann ist wohl der ambulante Pflegedienst besser. Wo liegt der Haken?
Der Dienst kommt zwar event. mehrmals am Tag, das ist dann gerade noch
bezahlbar. Aber Vollpflege? Unmöglich!

Die Gesetzeslage, die Kosten, alles spricht dagegen.

WER von den deutschen Normalbürgern kann das Heim
noch bezahlen: Fast keiner mehr!
Kollaps
vorausprogrammiert! Verkauf aller Besitztümer,
die Kinder müssen zusammenlegen oder Verhartzung und Ende.
Auch gut bezahlte Beamte kriegen das nicht mehr hin.
Und Selbstständige müssen auch rechnen.

Habt ihr eure Kröten schon gezählt?
Schafft eure Rente das?




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Zum Haareraufen...

... finde ich es, wenn die Leute kein Geld haben, angeblich von der Stütze leben und sich zwei Autos leisten, jetzt noch einen Rassehund kaufen, aber der Sohnemann bei mir borgen kommt, weil er mit seinem Arbeitslosengeld auf Azubi-Niveau die Bahnkarte angeblich nicht zahlen kann. Crazy, oder?






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Samstag, 9. Mai 2009

Immer dieser Frühling ...

Manchmal möchte ich gar nichts mehr anderes als nur noch die Seele baumeln zu lassen und zu genießen ... Ist auch kein Wunder ... dieses öde Einerlei, Haushalt, Verwaltung abarbeiten in der Freizeit, sonst geht nichts mehr... es wartet immer nur Arbeit in diesem gleichnamigen Zimmer ...

Na hoffentlich ist bald wieder Durchatmen angesagt, die ganze Zeit irgend etwas kruschen, das ist ja zum Fortlaufen. Diese wenigen Lebensjahre und nur Büro... Neee, ich will mehr Fun, und zwar ordentlich.

Faul auf dem Rücken und flachsen ... genau, das steht jetzt an, Deckel zu, ich geh ....

Nagellack meets Lichtschalter ... Füße hoch!





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Dienstag, 5. Mai 2009

Behindert und aus?

Ja,leider, so ist das ... nach der
mehrstufigen großen Gesundheitsreform, die
alle wollten:

Die machen jetzt so, als ob 60 Grad
Behinderung einen immer noch befähige über
die Wiesen zu springen, locker zu
arbeiten.... es gibt so leicht keine
Erwerbsminderung oder gar -rente.
Die Versicherung winkt ab, wenn es ein alter
Vertrag mit Zahlung ab 50% mentaler
Beeinträchtigung (Birne kaputt) ist. Denn das
kriegt man so schnell nicht. Also Berufsunfähigkeit
auch nichts. Bei den neuen mit 25 %-Grenze k a n n
was drin sein. Aber ich glaube nichts, bis ich
Beispiele höre, die das bekamen...

Schon die Reha kriegt man oft nur mit Berechtigungs-
prüfung. So bleibt einiges auf der Strecke....

Konsequenz: Eigentlich müsste man sich
verhartzen lassen von diesen merkwürdigen
Zwängen eines unfähigen Systems. Dumm, wenn
man gearbeitet hat, da ist man erst bei der
Totalprivatinsolvenz Hartz IV oder man
bescheißt. Dahinvegetieren und verarmen, so
wünscht sich das der Sozialstaat von heute.
Mit der Berechtigung, dass der Missbrauch
schrumpft, aber immer noch Hunderttausende
rumturnen und betrügen. Aber wo ist das
Gegenangebot? Wo kann man arbeiten? Peifedeckel!

Auch arbeiten über Integrationsfirmen ist ein
Witz, Fließband, Großbäckerei, Teller
waschen... alles ein Hohn.... keine
angemessenen Arbeiten ..., Aushilfsniveau!
Reine Propaganda der jeweiligen Regierungsparteien.
Es steht nichts dahinter. Nur die alten
Behindertensubventionen und Maßnahmen durch
B.-Werkstätten für Geistigbehinderte oder Schwerstkörper-
behinderte und Integration in Aushilfsjobs von vielleicht
mal 1000 anderen behinderten Leuten in ganz RLP. Hier gibts
rund 380.000 Behinderte, in ganz Deutschland 8 Mio!

Findest du einen Job, rufst du das INTEGRATIONSAMT an
und sie zahlen großzügig eine Zulage für den Anbieter.

Suchen und Vermitteln durch das Amt ist nicht!

Frust, jeden Tag.... da lernt man auch mit
wenig Ansprüchen und Kohle zu leben. Und
immer die Sorge, wie schaff ich es.
Behinderte in D haben es schwer. Der VdK hat
absolut Recht und findet meine volle Unterstützung.
Aber dessen Erfolge sind auch nur
punktuell spürbar. Die großen Parteien und
Gewerkschaften arbeiten zwar gezielt mit dem VdK
zusammen. Aber den Parteien sind zumeist die
Hände gebunden, bis mal was im Bundestag durch ist ....
MP Beck kann RLP auch nicht retten: Kauft Fiat, fällt
Kaiserslautern. Aber das Engagement macht sich gut,
so oder so.


Und immerhin hat man ja Freifahrten ab Schwerbehinderung
(den Haken siehe im Beitrag "Freifahrten für Schwerbehinderte") ...



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